- Bücher
- >
- Das Potosí-Prinzip : Wie können wir das Lied des Herrn im fremden Land singen? Koloniale Bildproduktion in der globalen Ökonomie.
Das Potosí-Prinzip : Wie können wir das Lied des Herrn im fremden Land singen? Koloniale Bildproduktion in der globalen Ökonomie.
Köln: Verlag der Buchhandlung König, 2010, 1. Aufl., 300 S./pp, Bildband/Ausstellungskatalog, 29,4 x 23 cm, Broschur m. Schutzumschlag / Softcover with dust-jacket. (9783865608970) - / (Sehr gut erhalten - vermutlich ungelesen / in very good condition)
Im 16. Jahrhundert war die Minenstadt Potosí in Bolivien die reichste Stadt der Welt, größer und prächtiger als London oder Paris. Das dort in Zwangsarbeit geförderte Silber trug entscheidend zur Entwicklung des europäischen Kapitalismus bei. Im Zuge dieser kapitalistisch-ökonomischen Entwicklung entstand in großen Werkstätten im gesamten Vizekönigreich des Rio de la Plata eine Massenproduktion meist großformatiger Gemälde von denen jetzt 12 erstmals in Europa gezeigt werden. - Die in Das Potosí-Prinzip vorgestellten Werke des „andinen Barocks“ bezeugen, dass kulturelle Hegemonie keine symbolische Größe ist, sondern eine Gewalt. Die Kuratoren haben 12 Künstler eingeladen, die sich mit ihren Arbeiten auf die 12 barocken Bilder beziehen. Ziel dieses Dialogs ist zu zeigen, dass es Zusammenhänge gibt zwischen der Funktion der Kolonialmalerei und der Funktion, die das Kunstsystem heute übernimmt, um die neuen Eliten der Globalisierung mit Legitimität auszustatten. / Potosí is a Bolivian mining town, whose splendor even eclipsed that of London or Paris in the sixteenth century. The silver extracted there by forced laborers was instrumental in fuelling the development of early European capitalism. The dynamics of this economic colonialism spawned the production of images on a mass scale, not only in Spain, but also in the vice-royalty itself. The works of the “Andean Baroque” unveiled in The Potosí Principle attest to the fact that cultural hegemony is not a symbolic concept, but is, in fact, rooted in violence. - Contemporary artists have responded to these Baroque paintings by fashioning works of their own. The objective of this dialogue is to demonstrate the correlation between the function served by colonial painting and the function now assumed by the modern system of art in conferring legitimacy upon globalization’s new elites.