Gerd Otto (1924-2017) : Kraftlinien - Malerei und Druckgrafik / 7. April bis 17. Mai 2018
Gerd Otto wurde am 27. März 1924 in Frankfurt/ Oder als Sohn von Irmgard Otto, geb. Rump aus Frankfurt/ Oder stammend und Kurt Otto, aus Leipzig stammend, geboren. Sein Vater war Dekorateur, Einzelhandelskaufmann, Plakatmaler und hatte bis zu seinem Lebensende gemeinsam mit dem jüngeren Sohn ein Geschäft für Mal –und Zeichenbedarf in Frankfurt /Oder.
1942 machte Gerd Otto sein Abitur und wurde bereits mit 18 Jahren zum Militär eingezogen. Auf Grund zahlreicher schwerer Verletzungen, die er in Frankreich und Russland erlitten hat, kehrte er noch während des Krieges nach Haus zurück, was sicherlich sein Glück war. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Werbegraphiker im väterlichen Betrieb.
Studienzeit
1947 Beginn des Studiums der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Berlin in der Grunewaldstraße bei Prof. Heinz Fuchs und Prof. Herrmann Teuber. Während des Studiums häufige Umzüge innerhalb Berlins, Charlottenburg, Steglitz, Schöneberg…
Während des Studiums lernte er seine zukünftige Ehefrau Ursula Otto kennen, die ebenfalls Kunstpädagogik studierte. Diese Namensdoppelung führte im späteren Leben nach der Hochzeit immer wieder zu teils sehr belustigenden Situationen und ungläubigen Nachfragen. Seit der Studienzeit verband beide ihre große Liebe zur bildenden Kunst, sie verlebten ihre Ferien an der Ostsee auf Hiddensee, Usedom, Bornholm und Fehmarn, wo beide künstlerisch tätig waren, viel malten und sich über ihr Arbeit austauschten.
1951 erstes Staatsexamen ,1953 bis Berufsende 1986 Lehrtätigkeit an der Fritz-Karsen-Schule, Berlin Neukölln, Schule besonderer pädagogischer Prägung, erste Einheitsschule (Gesamtschule), unter der Leitung von Fritz Hoffmann. Dort blieb er Zeit seines Lebens, es verband ihn eine äußerst enge Beziehung mit dieser Schule, die auch weit über die Pensionierung hinausreichte. Er hat dort den Fachbereich Kunst aufgebaut und war Fachberater im Bezirk Neukölln für das Fach Kunst.
Gerd Otto war lange Zeit sehr glücklich an der Schule in Neukölln und hat neben der Familie auch immer noch künstlerisch im Atelier gearbeitet.
Gerd Otto war nicht nur ein Pädagoge mit Leib und Seele, sein Liebe galt auch der Bühnenbildnerei. Zusammen mit der Kollegin Herta Hilscher und später mit dem ehemaligen Schüler und Kollegen und langjährigen Freund und Begleiter Ulrich Liebchen, entwickelten sie seit 1965 über 10 Jahre das Schulspiel an der Fritz-Karsen Schule. Über Wochen arbeitete er gemeinsam mit den Schülern an dem Bühnenbild und eindrucksvolle Aufführungen u.a. vom „Taugenichts“ und „Niemand“ führten zu einer festen Tradition an der Schule. Aus der engen Zusammenarbeit mit Ulrich Liebchen entwickelte sich eine tiefe Freundschaft.
1985 zu seiner Pensionierung gab es ein großes Künstlerfest, das ihm seine Kolleginnen und Kollegen bereitet haben, Gerd Otto musste eine Lehrprobe zur „Überprüfung der Pensionsreife“ ablegen. Noch Jahre später sprach man an der Schule über diese Fest.
Neben der Schule war Gerd Otto immer künstlerisch aktiv. Vor allem in den Ferien hat er sehr viel bei den Aufenthalten auf Bornholm und nach der Pensionierung auf Fehmarn, wo die Familie seit Beginn der 80er Jahre eine Ferienwohnung hat, gearbeitet.
Ausstellungbeteiligungen
1950 „Die Straße“, Haus am Lützowplatz, Berlin Tiergarten
1953 Ausstellung „Junge Deutsche Maler 1953“, Städtisches Museum Leverkusen
1954 Galerie „Lepiorz“, Berlin
1952-74 Beteiligungen an der „Großen Berliner Kunstausstellung“
1964 „Zeitgenössisches Schaffen Berliner Maler und Bildhauer“ in Lühnen
1967 Ausstellung in Dänemark auf der Insel Bornholm
Einzelausstellungen
1991 Ausstellung in der Steuerberatungsgesellschaft mbH Müller und Billhardt, Berlin Charlottenburg
1995 „Bilder und Collagen aus 40 Jahren“ Galerie im Saalbau , Berlin Neukölln
1996 Ausstellung in der Berliner Bank, Berlin Charlottenburg
1997 Ausstellung im Senator- Thomsen –Haus, Burg auf Fehmarn
2012 Ausstellung im Kathedralforum St. Hedwigs Kathedrale, Berlin Mitte
2017 Ausstellung bei Renafan Service Leben in Berlin Tegel